
Biographie
Bruno Rebolledo
Ich wurde in Paris (18ar) geboren und wuchs in der östlichen Vorstadt auf.
Mit 7 Jahren begann ich Cello zu spielen. So wusste ich doch, dass mein Weg durchs Leben für immer von Musik begleitet sein würde.
Es dauerte nicht lange – ich war gerade 12 Jahre alt – und ich begegnete einem Geigenbauer. Seitdem war ich mir sicher, dass dies meine Beruf werden sollte.
Mit 18 Jahren wurde ich für die Geigenbauschule von Mirecourt zugelassen. Nach meinem Abschluss folgten drei Jahre in der Werkstatt von Christian Erichson in Hannover.
Der namhafte Geigenbauer Hieronymus Köstler nahm mich im Jahr 2010 in seine Stuttgarter Werkstatt auf, in der ich bis heute als Restaurator tätig bin.




Konzept
Im modernen Instrumentenbau sind sich alle einig: Die letzten Jahre brachten einen enormen Fortschritt mit sich.
Ständig tiefergehende Studien in Bezug auf Akustik, Chemie und Physik trugen dazu bei, mit vielen Mythen aufzuräumen und konfrontierten jahrhundertealte Überzeugungen mit Fakten.
Klang wurde so präzise definiert, dass wir heute besser verstehen können, wie wir diesen wahrnehmen und beurteilen. Ebenso trugen sie dazu bei, den Körper einer Geige selbst – ihre Form, ihre Proportionen und die in ihr wirkenden Kräfte – besser zu verstehen.
Diese Experimente scheinen alles andere als ein baldiges Ende zu finden.
Ein verstärkter Austausch von Wissen und Techniken begleitet diese Generation von Geigenbauern, die das „Wahren von Geheimnissen“ durch fruchtbare Zusammenarbeit ersetzen möchte. So ist es auch meine wichtigste Bereicherung, anderen Kollegen zu begegnen, Erfahrungen auszutauschen und dadurch, nicht nur effektiv, sondern mit Freude gemeinsam besser zu werden.
Wechselseitiger Austausch führt zu einer gesünderen Form von Wettbewerb. Dieser wiederum treibt viele Bereiche, wie modernes Bauen, weiter voran und resultiert letztlich in einer höheren Qualität. Dies trifft natürlich auch auf die Restauration von alten Instrumenten zu, einem Bereich, der tief mit modernem Geigenbau verbunden ist. Diese Art zu arbeiten ist gleichermaßen im Interesse von Geigenbauern wie auch von Musikern und vielleicht noch wichtiger: Sie ist im Interesse der Instrumente und deren Erhalt.
Tradition zu ehren muss nicht bedeuten konservativ zu sein.
Eine Werkstatt, wie die von Hieronymus Köstler, ermöglicht es mir, mit unglaublich schönen Instrumenten und fantastischen Musikern aus aller Welt zu arbeiten.
Es ist faszinierend, die Bedeutungsvielfalt von Klang und Klangqualität zu erfahren. Meine Arbeit an alten Instrumenten eröffnete mir, dass es so viele Geigenmodelle, wie auch Musiker gibt.
Wenn ich ein neues Instrument beginne, gefällt mir der Gedanke, dass es anders als das vorherige sein wird. Es gefällt mir zu wissen, dass meine Erfahrung es mir erlaubt, seinen zukünftigen Charakter zu beeinflussen. Aber auch, dass ich folglich selbst gezwungen sein werde, mich ständig wieder an diesen anzupassen. Dies beeinflusst alles. Vom Modell, das ich wähle, über das Holz, das ich aussuche, bis im Idealfall zum Musiker, dessen Hände geschaffen sind, es zu spielen.
Ich denke, dass jeder Geigenbauer seinen eigenen Klang hat. Manchmal wird dieser Klang geschaffen durch die Details, die er bewusst einsetzt und manchmal erwächst er einfach aus seinem Unterbewusstsein. Ich glaube nicht an den einen perfekten Klang oder das eine perfekte Modell, aber ich glaube daran, dass jedes Instrument – wenn es gut gebaut wurde – einen Musiker findet, dem es ein „vertrauenswürdiger Begleiter“ sein wird, wie Eugene Ysaye über seine Guaneri del Gesú sagte.
Instrumente

Viola nach Giacommo Gennaro.

Viola nach Giacommo Gennaro.

Joseph Gagliano, Neapel ca. 1780, Schnecke neu Bruno Rebolledo 2018

Viola nach Giacommo Gennaro.